Rainer Rupp hatte eine Bilderbuch-Karriere bei einer Organisation vorzuweisen, die jeden ihrer Angestellten vor der Einstellung buchstäblich röntge. Rupp war in der Verwaltung der NATO, ganz ganz oben.
Auf dem 70. Geburtstag seiner Mutter erschien plötzlich ein Sondereinsatzkommando, um Rupp und seine Ehefrau wegen schweren Landesverrates zu verhaften. Rupp war als Agent der HVA aufgeflogen. Jahrelang hatte er unter dem Decknamen "Topas" die geheimsten Angriffs- und Verteidigungspläne der NATO nach Ostberlin verraten.
Im Rahmen dieser Tätigkeiten, für die er zu einer Haftstrafe von 12 Jahren verurteilt wurde, hatte er bei der NATO-Übung "Able Archer" 1983 durch die Weitergabe entscheidender, "Cosmic Top Secret"-Informationen, auch einen Atomkrieg verhindert, der sich sonst "aus Versehen" zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion ereignet hätte.
Im Gespräch mit KenFM gibt Rupp das längste und offenste Interview seines Lebens, mit einer Dauer von knapp zweieinhalb Stunden. Politik und Zeitgeschichte spannend wie ein Krimi.
Währenddessen diese Erkenntnis sich bei einem immer größeren Teil der Bevölkerung zumindest oberflächlich durchgesetzt hat, wartet vor allem der Historiker auf das, was man die Konsequenzen dieser Erkenntnis nennen könnte. Die Bereitschaft hierzu ist aber nur sehr bedingt zu erkennen - und dafür gibt es einen Grund.
Dass, was man in der Gegenwart von der Politik als "Die Wahrheit" verkauft bekommt und das, was später in den Geschichtsbüchern als tatsächlicher Ablauf der Geschichte landet, trennt ein enormes Delay von mehreren Jahrzehnten.
In dieser Zeit schlummern all jene Aufzeichnungen mit dem Stempel "Streng vertraulich" oder "Top secret" in den Panzerschränken, die die Geschichte zurechtrücken können und genau das nach ihrer Freigabe auch bewirken.
Kommt die Wahrheit Jahrzehnte später ans Tageslicht, hat das bereits angesprochene Delay von der geschichtlichen Aufklärung den Effekt, dass die Bevölkerung der Gegenwart sich mit den Verbrechen der Vergangenheit nicht mehr identifizieren kann. Entscheidend aber ist, dass Tatsachen, die damals aufgrund dieser geschichtlichen Lüge geschaffen wurden, nicht mehr rückgängig zu machen sind. Der Irak beispielsweise wurde von den USA wegen erfundenen Beweisen in die Steinzeit zurückgebombt. Seine gesamte Infrastruktur wurde zerstört, die gebildete Mittelschicht vertrieben oder getötet und die Ölreserven okkupiert.
Geschichte lässt sich nicht mehr rückgängig machen, aber die Geschichtsschreibung lässt sich massiv manipulieren, wenn es den Regierungen in der Gegenwart gelingt, über das Delay der Aufklärung hinweg den Völkern weltweit etwas nicht zu ermöglichen. Nämlich zu erkennen, dass, während sich der Historiker mit den Lügen der Vergangenheit beschäftigt, die Regierenden der Gegenwart permanent neuen Lügenstoff für immer neue Generationen von Historikern liefern.
Aktuelle Geschichte, umgesetzt von aktueller Politik, ist im großen und ganzen Intrige und wird über unterwanderte Massenmedien der Bevölkerung global als "Die Wahrheit" verkauft. Im weitesten Sinne geht es denen, die vorgeben, Krieg aus humanitären Gründen führen zu müssen, weniger um die "Werte der Demokratie", denn eher um die "Werte des Kapitalismus": Aktienwerte. Frank Zappa brachte es in einem vor Zynismus triefenden Satz auf den Punkt:
"Politik ist die Unterhaltungsabteilung der Rüstungsindustrie."
Wer als Historiker über das Freilegen der tatsächlichen Vergangenheit einen tatsächlichen Einfluss auf die Zukunft haben möchte, muss in der Gegenwart erreichen, dass die Menschen die sich ständig wiederholende Mechanik der Lügen verstehen, erkennen und sich ihr tatsächlich entgegenstellen. Dies kann gelingen, wenn Menschen lernen, dass die von der Politik "inszenierte" Gegenwart immer ein Konstrukt ist, dass dazu dient, SIE - die Massen - zu lenken.
Der Schweizer Historiker Dr. phil. Daniele Ganser beschäftigt sich auch mit unserer jüngeren Geschichte. Konrekt: Er versucht nicht nur, Ereignisse aufzuarbeiten, die Jahrzehnte zurückliegen. Ganser erforscht auch zu Themen wie inszeniertem Terror in der Gegenwart, ausgeführt zum Beispiel durch die NATO, oder auch DER Zäsur in der jüngsten Geschichte - den Ereignissen des 11. September 2001.
Wer sich als Historiker mit seinen Arbeiten derart dicht an die Geschehnisse der Gegenwart heranarbeitet, wirft etwas Wesentliches über Bord, was Historiker vor Feinden aus der Politik schützt, da die an der Geschichte beteiligten Politiker längst im Ruhestand oder tot sind, wenn die Wahrheit durch den Historiker ans Licht kommt. Es ist wieder das Delay der Aufarbeitung. Wenn dieses Delay auf ein paar Jährchen zusammenschrumpft, die Verantwortlichen noch juristisch haftbar zu machen sind, arbeitet der klassische Historiker parallel als eine Art Ermittler, der den Strafverfolgungsbehörden wasserdichte Fakten liefert, die die entsprechenden Personen massiv belasten und ganze Regierungen in Misskredit bringen können. KenFM traf zum wiederholten Male den Schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser in Basel, um mit ihm nicht nur über die Mechanik der klassischen Aufarbeitung zu sprechen, sondern auch, wie man diese Mechanik durchbrechen kann. Zudem kommt in dem 100-minütigen Gespräch das wesentliche Motiv der meisten historischen Lügen zur Sprache. Macht. Macht, die sich vor allem auf den Zugriff von endlichen Ressourcen konzentriert. Ressourcen sind das A und O, um die Kriege der letzten Jahrzehnte zu verstehen.
Durch den verwerflichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien, dem wohl über 1000 Zivilisten zum Opfer fielen, steht die Völkergemeinschaft wieder einmal vor der schwierigen Frage, ob und wie man auf einen solch unmenschlichen Verstoß gegen die Menschenrechte reagieren sollte. Diplomatische Verhandlungen, Resolutionen, Embargos oder gar eine militärische Intervention?
Aber auf welcher politischen und moralischen Grundlage hat wer das Recht oder die Pflicht, bei welchem Grad von Menschenrechtsverletzung mit einem Militäreinsatz zu reagieren? Diese Frage möchte Richard David Precht mit Daniel Cohn-Bendit diskutieren, dem grünen Europapolitiker, dem legendären 1968er-Studentenführer, der sich später zum Befürworter von Militärinterventionen wandelte. Cohn-Bendit, der aus humanitären Beweggründen bereits im Bosnien-Krieg für ein militärisches Eingreifen stimmte, plädierte kürzlich sogar für eine deutsche Beteiligung an einem Militäreinsatz in Syrien. Die Globalisierung und die damit verbundene Notwendigkeit, Übereinkünfte zwischen den Nationen festzuschreiben, haben das Spannungsverhältnis zwischen Staatssouveränität und Wahrung des Völkerrechts zwangsläufig verschärft. Aber welche Ziele rechtfertigen die Einmischung in die Souveränität eines anderen Landes, das sich Vergehen gegen die Menschenrechte zu Schulden kommen lässt: die Verhinderung weiterer Verbrechen, den Sturz der Landesführung?
Sieg ohne Frieden?
Welches Recht hat vor allem ein einzelner Staat wie etwa die USA, sich selbst das Mandat einer Weltpolizei zu übertragen, um ohne die Zustimmung oder den Auftrag des UN-Sicherheitsrates ohne die Zustimmung oder den Auftrag des UN-Sicherheitsrates Militärschläge gegen ausgemachte Schurkenstaaten zu führen? Eine Frage, die umso brisanter klingt, wenn man an Präsident Obamas Äußerung denkt, die USA seien zwar keine Weltpolizei, aber in Syrien stünden die Ideale, Prinzipien und die nationale Sicherheit Amerikas auf dem Spiel. Weshalb hat die Welt sich eigentlich so daran gewöhnt, dass die USA diesen Sonderstatus beanspruchen? Wie können die Vereinten Nationen so reformiert werden, dass sie tatsächlich zum übernationalen Friedensstifter werden?
Gleichgültig, ob man die schwerwiegende Frage eines militärischen Eingreifens unter moralischen, strategischen oder juristischen Kriterien betrachtet, jede Entscheidung muss sich letztens auch an den aus ihr tatsächlich hervorgehenden Konsequenzen messen lassen. Ein Land zu besiegen mag einfach sein, es zu befrieden gelingt dagegen nur selten.
Jürgen Roth gehört zu den namhaftesten investigativen Journalisten im deutschsprachigen Raum. Er geht dort hin, wo es weh tut, all seine bisherigen Bücher wurden zu Bestsellern. In seinem aktuellen Buch "Der stille Putsch" legt sich der Autor erneut mit den Mächtigen der Welt an. Kernthema in "Der stille Putsch" ist die vollständige Unterwanderung der Demokratie durch die global operierenden Wirtschaftseliten. Kein Bereich ist vor ihnen sicher.
Auch dieses Buch konnte in diesem Umfang nur entstehen, da sich der Autor zuvor über Monate mit zahlreichen Whistleblowern aus den unterschiedlichen Chefetagen traf und ihre Aussagen anschließend anonymisiert zu Papier brachte. Während Roths bisherige Bücher eine breite Besprechung auch in den öffentlich-rechtlichen Medien erfuhren, ist es um dieses Buch bisher erstaunlich ruhig geblieben. Das verwundert umso weniger, da Roth in seinem neuesten Buch zeigt, dass die Korruption und das Kungeln nicht nur traditionell in Wirtschafts- und Bankenkreisen zum festen Bestandteil der Gegenwart gehört, sondern mittlerweile auch große Teile der deutschen Presselandschaft okkupiert hat. Die aufklärende Presse befindet sich im Dauer-Koma, spätestens seit dem 11. September 2001.
Hans-Christof von Sponeck gehörte zu den ersten Wehrdienstverweigerern der damals jungen Bundesrepublik Deutschland. Im Anschluss entschied er sich für eine Bewerbung bei den Vereinten Nationen. Seit 1968 verbrachte er über 30 Jahre im Dienste der UN und war in dieser Zeit neben den Zentralen in New York und Genf unter anderem in Ghana, Pakistan und Botswana im Einsatz.
Seine letzte Station war der Irak. Von Sponeck legte 2000 aus Protest gegen die Sanktionspolitik der USA nach 17 Monaten in Bagdad das Amt nieder. 500 000 verhungerte Kinder als "Preis", um das Land wieder auf "West-Kurs" zu bringen, widersprachen allem, was er in der Menschenrechtscharta als richtig erkannt hatte.
Hans-Christof von Sponeck ist offiziell im Ruhestand. In der Realität ist der heute 75-jährige so umtriebig wie nie zuvor. So lehrte er beispielsweise bis vor kurzem im Zentrum für Konfliktforschung an der Universität Marburg und gibt Seminare an der Universität Basel. Zudem veröffentlicht er Artikel und Sachbücher.
Von Sponeck entstammt der alten Militärfamilie von Sponeck. Sein Vater, Hans Emil Otto Graf von Sponeck, 1888 geboren, kämpfte im Ersten und Zweiten Weltkrieg für Deutschland. Nachdem er seiner Einheit beim Russlandfeldzug 1941 eigenmächtig den Rückzug befahl, da die Rote Armee seine Truppe sonst aufgerieben hätte, wurde er am 23. Dezember 1942 zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde von Adolf Hitler jedoch in eine lebenslange Haft umgewandelt.
Im Zuge des Hitlerattentates vom 20. Juli 1944 jedoch wurde die Haftstrafe durch Himmler erneut in eine Todesstrafe umgewandelt und General von Sponeck hingerichtet. Damals war Hans-Christof fünf Jahre alt. Der Tod des Vaters und die spätere Beschäftigung mit der deutschen Geschichte haben ihn tief geprägt und eine andere als eine militärische Laufbahn einschlagen lassen. Er hat sich fortan ohne Wenn und Aber dem Frieden verschrieben, zu dem es seiner Meinung nach keine Alternative gibt.
Kooperation statt Konkurrenz.
Demut statt Überheblichkeit.
Humanismus statt Militarismus.
KenFM traf den langjährigen UN-Diplomaten in der Nähe Freiburgs und sprachen mit ihm über die Bilanz seiner Arbeit und die aktuellen Krisenherde der Welt - den Irak, die Ukraine und Gaza. Das Gespräch dauert rund 120 Minuten und hat einen tiefgreifenden Eindruck hinterlassen. Der Mann gehört zu den intellektuellen Lichtblicken in diesem Land. Für ihn sind Ethik und Moral keine Mode, die man mal mehr, mal weniger vor sich her trägt.
Die zentrale Botschaft, die wir aus dieser Begegnung mitnehmen konnten, laut:
Frieden ist möglich, wenn wir - die Bürger - endlich den Mut aufbringen, den Kriegstreibern in allen Bereichen zu widersprechen.
Hans-Christof von Sponeck gehörte zu den ersten Wehrdienstverweigerern der damals jungen Bundesrepublik Deutschland. Im Anschluss entschied er sich für eine Bewerbung bei den Vereinten Nationen. Seit 1968 verbrachte er über 30 Jahre im Dienste der UN und war in dieser Zeit neben den Zentralen in New York und Genf unter anderem in Ghana, Pakistan und Botswana im Einsatz.
Seine letzte Station war der Irak. Von Sponeck legte 2000 aus Protest gegen die Sanktionspolitik der USA nach 17 Monaten in Bagdad das Amt nieder. 500 000 verhungerte Kinder als "Preis", um das Land wieder auf "West-Kurs" zu bringen, widersprachen allem, was er in der Menschenrechtscharta als richtig erkannt hatte.
Hans-Christof von Sponeck ist offiziell im Ruhestand. In der Realität ist der heute 75-jährige so umtriebig wie nie zuvor. So lehrte er beispielsweise bis vor kurzem im Zentrum für Konfliktforschung an der Universität Marburg und gibt Seminare an der Universität Basel. Zudem veröffentlicht er Artikel und Sachbücher.
Von Sponeck entstammt der alten Militärfamilie von Sponeck. Sein Vater, Hans Emil Otto Graf von Sponeck, 1888 geboren, kämpfte im Ersten und Zweiten Weltkrieg für Deutschland. Nachdem er seiner Einheit beim Russlandfeldzug 1941 eigenmächtig den Rückzug befahl, da die Rote Armee seine Truppe sonst aufgerieben hätte, wurde er am 23. Dezember 1942 zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde von Adolf Hitler jedoch in eine lebenslange Haft umgewandelt.
Im Zuge des Hitlerattentates vom 20. Juli 1944 jedoch wurde die Haftstrafe durch Himmler erneut in eine Todesstrafe umgewandelt und General von Sponeck hingerichtet. Damals war Hans-Christof fünf Jahre alt. Der Tod des Vaters und die spätere Beschäftigung mit der deutschen Geschichte haben ihn tief geprägt und eine andere als eine militärische Laufbahn einschlagen lassen. Er hat sich fortan ohne Wenn und Aber dem Frieden verschrieben, zu dem es seiner Meinung nach keine Alternative gibt.
Kooperation statt Konkurrenz.
Demut statt Überheblichkeit.
Humanismus statt Militarismus.
KenFM traf den langjährigen UN-Diplomaten in der Nähe Freiburgs und sprachen mit ihm über die Bilanz seiner Arbeit und die aktuellen Krisenherde der Welt - den Irak, die Ukraine und Gaza. Das Gespräch dauert rund 120 Minuten und hat einen tiefgreifenden Eindruck hinterlassen. Der Mann gehört zu den intellektuellen Lichtblicken in diesem Land. Für ihn sind Ethik und Moral keine Mode, die man mal mehr, mal weniger vor sich her trägt.
Die zentrale Botschaft, die wir aus dieser Begegnung mitnehmen konnten, laut:
Frieden ist möglich, wenn wir - die Bürger - endlich den Mut aufbringen, den Kriegstreibern in allen Bereichen zu widersprechen.
Rüdiger Lenz ist hochgraduierter Kampfkünstler und entwickelte das Nichtkampf-Prinzip. Zudem ist er Tätertherapeut und bezeichnet sich als Freidenker und Friedensaktivist. Sein Buch "Die Fratze der Gewalt" beschäftigt sich mit den unfassbarsten Gewalttaten in unserer Gesellschaft und wird von dem Filmemacher und Journalisten Frier Wagner (u.A. Deadly Dust - Todesstaub) als Anstoß zum "dringend notwendig gewordenen kritischen Denken" und als Anlass, wieder den eigenen Kopf zu benutzen, bezeichnet.
Ken Jebsen im Gespräch mit Rüdiger Lenz über die Fratze der Gewalt, positive und negative Aggressivität, Mind-Doping, "Killerspiele" und vieles mehr.
Das wirklich wertvolle Gut, mit dem Banken handeln, ist das Vertrauen ihrer Kunden.
Das sagt Franz Hörmann. Er ist Professor für Rechnungswesen an der Wirtschaftsuniversität Wien und beschäftigt sich seit Jahren vor allem mit der "Geldschöpfung", dem sogenannten Giralgeld und den daraus resultierenden Staatsschulden. Hörmann kritisiert, dass unsere Gesellschaft Bedarf und Arbeit miteinander verknüpft hat - nur wer arbeitet, kann seinen täglichen Bedarf decken, da er nur für Arbeit Geld erhält. Aber auch ohne Geld bleibt sein Bedarf bestehen. Geld und Arbeit müssen voneinander gekoppelt werden, wenn es nicht möglich ist, für jeden Arbeit zu finden. Wie sieht eine zukünftige, moderne Gesellschaft aus, in der es Geld - wie wir es kennen - gar nicht mehr gibt?
Franz Hörmann, unter anderem Autor von "Das Ende des Geldes. Wegweiser in eine ökosoziale Gesellschaft", erläuterte im Gespräch mit KenFM nicht nur die Details unserer Finanzsystems, sondern stellte auch eine Vision für die Zukunft auf, in der Geld nur eine untergeordnete Rolle spielt und Empathie wichtiger ist als Statussymbole.
KenFM traf den Wirtschaftsexperten, der sich einen soziologischen Blick auf das Thema erarbeitet hat, auf dem Campus der WU Wien.
"Ich habe Ausschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen."
Hecht-Galinski ist eine engagierte Menschenrechtsaktivistin. Für sie gehört die Möglichkeit sich einzumischen, zu den entscheidenden Rechten in einer Demokratie, aber eben auch zur ersten Bürgerpflicht, wenn man als Einzelner erkennt, dass sich die eigene Regierung an Terror, Propaganda und Kriegshetze beteiligt. Sei es solo oder im Schatten einer Supermacht.
Wer nur zusieht und Unrecht geschehen lässt, ohne das Wort zu erheben, ohne zu Widersprechen, ohne seinen Protest und seine Empörung Kund zu tun, ist für Evelyn Hecht-Galinski ein Mitläufer, der speziell aus der Geschichte dieser Nation nichts gelernt hat. Wegducken war nie eine Option für sie. Sie mischt sich ein, spricht laut aus, was ihr unter den Nägeln brennt und macht sich damit angreifbar.
KenFM besuchte die Publizistin erneut an Ihrem Wohnort in der Nähe Freiburgs und sprach mit ihr über aktuelle Weltpolitik, Russland-Bashing, das fehlende Rückgrad des Bundespräsidenten, die Rolle der USA und die Situation der Palästinenser.
Dieses Gespräch wurde kurz nach dem Verschwinden der drei Talmund-Schüler in den besetzten Gebieten aufgezeichnet. Zum damaligen Zeitpunkt war noch nicht klar, dass die israelischen Jugendlichen ermordet wurden, wurde kein 16-jähriger Palästinenser aus Rache bei lebendigem Leibe verbrannt und wurden weder von der Hamas noch von der israelischen Armee massive Angriffe mit Raketen bzw. Kampfjets durchgeführt.
Mit dieser Aussage versucht Angela Merkel - auch während des Wahlkampfes - die NSA-Affäre im Keim zu ersticken. Hilfe erhält sie dabei von ihrer besten Freundin Friede Springer und deren angeschlossenem Medienimperium der Springer-Presse.
So weit, so bekannt.
Aber stimmt das, was die aktuelle Kanzlerin der BRD da sagt? Gilt auf deutschem Boden deutsches Recht und wenn ja, wie wird das dann umgesetzt - z.B. bei massiven Verstößen gegen deutsches Recht?
Was bedeutet deutsches Recht auf deutschem Boden im Internet?
Ab wann ist bspw. eine Mail, die von einer deutschen Firma an eine andere deutsche Firma geschickt wird und in der es etwa um ein neues Produkt geht, das die Konkurrenz aus Übersee auch plant, auf den Markt zu bringen, ab wann verlässt diese deutsche Mail deutschen Boden und unterliegt damit nicht mehr deutschem Recht?
Simple Fragen, auf die Merkel und ihr Kanzleramtschef Ronald Pofalla versuchen erst gar nicht in die Situation zu kommen, Antworten geben zu müssen, die der Wahrheit entsprechen. So erkläre Pofalla die NSA-Affäre kurzerhand im Alleingang offiziell für "beendet".
Fakt ist, deutsches Recht wurde in Deutschland - also auf deutschem Boden - vor allem von den USA, aber auch von Großbritannien über Jahre massiv gebrochen.
Das ist kein Kavaliersdelikt. Das ist eine schwere Straftat, bei der die Staatsanwaltschaft tätig werden müsste, wie sie das bei anderen Delikten dieser Qualität ganz selbstverständlich tut.
Immer dann aber, wenn Verbrechen von Staaten - vor allem von offiziell "befreundeten Ländern" begangen werden, wird es mit dem Ermitteln schwierig.
Im Falle NSA verweigern die US-Behörden, die in diesem Fall ja die Täter sind, einfach die Zusammenarbeit. Verständlich, wie wir es aus anderen Branchen kennen. Auch ein Mafiaboss ist nicht bereit, mit der italienischen Staatsanwaltschaft zusammen zu arbeiten, um die eigenen Verbrechen aufzuklären, wenn er davon ausgehen kann, weiter Chef am Set zu bleiben, da er den Staatsapparat komplett unterwandert hat.
Was also tun? Wie kann man sich als User vor einem "amerikanisierten" Wildwest-Internet schützen?
Was ist von der laxen Haltung der deutschen Bundeskanzlerin zu halten wenn diese dem amerikanischen Spion dessen Kapitalverbrechen einfach so durchgehen lässt?
Was ist der Status quo im Web, wenn man auf deutschem Boden eine Mail an seinen Nachbarn verschickt?
Fragen, auf die KenFM Antworten gesucht und gefunden hat - im Gespräch mit Kai Bodensiek, Anwalt für Computer-, IT- und Urheberrecht von der Anwaltskanzlei Brehm & v. Moers.
Prof. Dr. Mohssen Massarrat wurde im Iran geboren und kam in den 1960er Jahren nach Deutschland, um hier Bergbau zu studieren. Später arbeitete er als Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler unter anderem an der Universität Osnabrück. Massarrat wurde über seine Lehrtätigkeit hinaus in den 1980er Jahren politisch aktiv. Ausschlaggebend war hier der NATO-Doppelbeschluss. Zudem ist Massarrat bis heute im Wissenschaftlichen Beirat von Attac Deutschland. KenFM traf den Wissenschaftler und Friedensaktivisten im Anschluss an eine Montagsmahnwache, um mit ihm ein Gespräch zu den Themen Neokolonialismus, US-Hegenomie, Dollar-Politik und den inszenierten Konflikt in der Ukraine zu führen. Wie muss man all diese geopolitischen Puzzle-Teile zusammenlegen, damit ein schlüssiges Gesamtbild entsteht? Ein Gespräch in zwei Teilen. Link zu Teil 1
Unbegrenztes Wachstum in einem begrenzten Raum führt immer zum Kollaps. Das hat nicht mit Meinung zu tun, das ist angewandte Logik. So wie jeder Bus nicht unendlich Fahrgäste aufnehmen kann, ohne dass andere aussteigen müssten, verkraftet auch ein Öko-System nur eine begrenzte Belastung. Wer der Natur durch seine alltägliche Lebensweise mehr zumutet, als diese kompensieren kann, zerstört mittelfristig die eigenen Existenzgrundlagen. Unbegrenztes Wachstum in einem begrenzten Raum nennt man in der Medizin Krebs. Krebs hat tödliche Folgen, wenn es nicht gelingt, die ungehemmte Vermehrung der Krebszellen zu stoppen.
Unser Wirtschaftssystem, der Kapitalismus, die Wegwerfgesellschaft, leidet ebenfalls an Krebs. Wirtschaftskrebs. Dieser Krebs ist nicht heilbar, wenn man sich vom eigentlichen Wirtschaftskonzept nicht trennt.
Es ist ein fataler Fehler, zu glauben, diese Gesellschaft müsse z.B. nur die Energiequelle wechseln und schon wäre alles wieder im grünen Bereich. Wenn man beispielsweise immer mehr Landschaft verbraucht, um dort SINGLE-Öko-Häuser zu verwirklichen, wenn in diesen Tag und Nacht diverse elektronische High-Tech-Geräte laufen, ist das kein wirklich neuer Umgang mit der Umwelt.
Den Regenwald rettet es nicht, wenn man ihm zukünftig mit der Elektro-Motorsäge den Garaus macht. Wenn die Autoindustrie vollständig auf Elektromobilität umsteigt, dann aber dafür sorgt, dass die halbe Menschheit ein solches Auto fährt, bleibt der Umweltschutz-Effekt auf der Strecke.
Moderne Industriegesellschaften leben generell auf zu großem Fuß. Dieses Wohlstandsmonopol ist nicht reformierbar. Es kann nur stillgelegt und ersetzt werden. Weniger ist mehr und Befreiung vom Überfluss die einzige Chance, die der Mensch hat, will er nicht selbstverschuldet aussterben.
Der renommierteste Ökonom und Vordenker auf diesem Gebiet heißt Prof. Niko Paech. "Befreiung vom Überfluss" lautet sein Handbuch für den Weg in die Postwachstumsökonomie.
KenFM traf ihn an seinem Lehrstuhl in Oldenburg und führte ein sehr ausführliches Gespräch über den Wandel, der möglich ist. Und nötig, wenn wir nicht schon übermorgen dem "Peak Everything" erliegen wollen - das finale Ausschöpfen sämtlicher Ressourcen. Was wir vor allem lernen müssen, ist zu unterlassen. Link zu Teil 1 Link zu Teil 2
Unbegrenztes Wachstum in einem begrenzten Raum führt immer zum Kollaps. Das hat nicht mit Meinung zu tun, das ist angewandte Logik. So wie jeder Bus nicht unendlich Fahrgäste aufnehmen kann, ohne dass andere aussteigen müssten, verkraftet auch ein Öko-System nur eine begrenzte Belastung. Wer der Natur durch seine alltägliche Lebensweise mehr zumutet, als diese kompensieren kann, zerstört mittelfristig die eigenen Existenzgrundlagen. Unbegrenztes Wachstum in einem begrenzten Raum nennt man in der Medizin Krebs. Krebs hat tödliche Folgen, wenn es nicht gelingt, die ungehemmte Vermehrung der Krebszellen zu stoppen.
Unser Wirtschaftssystem, der Kapitalismus, die Wegwerfgesellschaft, leidet ebenfalls an Krebs. Wirtschaftskrebs. Dieser Krebs ist nicht heilbar, wenn man sich vom eigentlichen Wirtschaftskonzept nicht trennt.
Es ist ein fataler Fehler, zu glauben, diese Gesellschaft müsse z.B. nur die Energiequelle wechseln und schon wäre alles wieder im grünen Bereich. Wenn man beispielsweise immer mehr Landschaft verbraucht, um dort SINGLE-Öko-Häuser zu verwirklichen, wenn in diesen Tag und Nacht diverse elektronische High-Tech-Geräte laufen, ist das kein wirklich neuer Umgang mit der Umwelt.
Den Regenwald rettet es nicht, wenn man ihm zukünftig mit der Elektro-Motorsäge den Garaus macht. Wenn die Autoindustrie vollständig auf Elektromobilität umsteigt, dann aber dafür sorgt, dass die halbe Menschheit ein solches Auto fährt, bleibt der Umweltschutz-Effekt auf der Strecke.
Moderne Industriegesellschaften leben generell auf zu großem Fuß. Dieses Wohlstandsmonopol ist nicht reformierbar. Es kann nur stillgelegt und ersetzt werden. Weniger ist mehr und Befreiung vom Überfluss die einzige Chance, die der Mensch hat, will er nicht selbstverschuldet aussterben.
Der renommierteste Ökonom und Vordenker auf diesem Gebiet heißt Prof. Niko Paech. "Befreiung vom Überfluss" lautet sein Handbuch für den Weg in die Postwachstumsökonomie.
KenFM traf ihn an seinem Lehrstuhl in Oldenburg und führte ein sehr ausführliches Gespräch über den Wandel, der möglich ist. Und nötig, wenn wir nicht schon übermorgen dem "Peak Everything" erliegen wollen - das finale Ausschöpfen sämtlicher Ressourcen. Was wir vor allem lernen müssen, ist zu unterlassen. Link zu Teil 1 Link zu Teil 3
Christoph Hörstel hat 20 Jahre als Sonderkorrespondent für die ARD gearbeitet und innerhalb dieser Zeitspanne rund 2 500 Live-Einblendungen, vor allem aus dem Ausland und Krisenregionen wie Afghanistan, Pakistan und dem Irak, absolviert. Er war zum Beispiel der einzige westliche Journalist, der 2001 in Kabul beim Sturz der Taliban vor Ort war.
Christopher Hörstel ist ein ausgemachter Kenner des Nahen und Mittleren Ostens und versteht wie nur wenige die komplexen Zusammenhängen in den Regionen, die uns Tag und Nacht in den Nachrichten als Krisenherde verkauft werden. KenFM versucht, dieses für die meisten chaotische Puzzle zu einem logischen Bild zusammenzusetzen. Der Autor, Journalist und Regierungsberater Christoph Hörstel steht dabei Rede und Antwort - und unterscheidet sich vor allem durch seine klaren und schonungslosen Analysen. Bei Christoph Hörstel wird die sonst so trockene Außenpolitik zu einem spannenden Krimi. Link zu Teil 1 Link zu Teil 2
Christoph Hörstel hat 20 Jahre als Sonderkorrespondent für die ARD gearbeitet und innerhalb dieser Zeitspanne rund 2 500 Live-Einblendungen, vor allem aus dem Ausland und Krisenregionen wie Afghanistan, Pakistan und dem Irak, absolviert. Er war zum Beispiel der einzige westliche Journalist, der 2001 in Kabul beim Sturz der Taliban vor Ort war.
Christopher Hörstel ist ein ausgemachter Kenner des Nahen und Mittleren Ostens und versteht wie nur wenige die komplexen Zusammenhängen in den Regionen, die uns Tag und Nacht in den Nachrichten als Krisenherde verkauft werden. KenFM versucht, dieses für die meisten chaotische Puzzle zu einem logischen Bild zusammenzusetzen. Der Autor, Journalist und Regierungsberater Christoph Hörstel steht dabei Rede und Antwort - und unterscheidet sich vor allem durch seine klaren und schonungslosen Analysen. Bei Christoph Hörstel wird die sonst so trockene Außenpolitik zu einem spannenden Krimi. Link zu Teil 1 Link zu Teil 3
Christoph Hörstel hat 20 Jahre als Sonderkorrespondent für die ARD gearbeitet und innerhalb dieser Zeitspanne rund 2 500 Live-Einblendungen, vor allem aus dem Ausland und Krisenregionen wie Afghanistan, Pakistan und dem Irak, absolviert. Er war zum Beispiel der einzige westliche Journalist, der 2001 in Kabul beim Sturz der Taliban vor Ort war.
Christopher Hörstel ist ein ausgemachter Kenner des Nahen und Mittleren Ostens und versteht wie nur wenige die komplexen Zusammenhängen in den Regionen, die uns Tag und Nacht in den Nachrichten als Krisenherde verkauft werden. KenFM versucht, dieses für die meisten chaotische Puzzle zu einem logischen Bild zusammenzusetzen. Der Autor, Journalist und Regierungsberater Christoph Hörstel steht dabei Rede und Antwort - und unterscheidet sich vor allem durch seine klaren und schonungslosen Analysen. Bei Christoph Hörstel wird die sonst so trockene Außenpolitik zu einem spannenden Krimi. Link zu Teil 2 Link zu Teil 3
Prof. Dr. Mohssen Massarrat wurde im Iran geboren und kam in den 1960er Jahren nach Deutschland, um hier Bergbau zu studieren. Später arbeitete er als Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler unter anderem an der Universität Osnabrück. Massarrat wurde über seine Lehrtätigkeit hinaus in den 1980er Jahren politisch aktiv. Ausschlaggebend war hier der NATO-Doppelbeschluss. Zudem ist Massarrat bis heute im Wissenschaftlichen Beirat von Attac Deutschland. KenFM traf den Wissenschaftler und Friedensaktivisten im Anschluss an eine Montagsmahnwache, um mit ihm ein Gespräch zu den Themen Neokolonialismus, US-Hegenomie, Dollar-Politik und den inszenierten Konflikt in der Ukraine zu führen. Wie muss man all diese geopolitischen Puzzle-Teile zusammenlegen, damit ein schlüssiges Gesamtbild entsteht? Ein Gespräch in zwei Teilen. Link zu Teil 2
Lars Mährholz ist ein Mensch, der sich für den Frieden einsetzt. Der bis dahin eher unpolitische 34-jährige rief vor einigen Wochen die Montagsmahnwachen in Berlin ins Leben, ohne zu ahnen, welchen Gegenwind sein Engagement erfahren würde. Aus einer tiefen Besorgung heraus meldete er im März die erste Demonstration am Brandenburger Tor an, nachdem er sich in den Monaten zuvor erstmals intensiver mit den großen Themen des Weltgeschehens auseinandergesetzt hatte: Macht, Geld, den jüngsten Ereignissen in Europa und den Auswirkungen der amerikanischen Politik auf die Weltereignisse. Was sich bei seinen Recherchen vor ihm auftat, trieb ihn also auf die Straße - um seine Mitbürger auf Dinge aufmerksam zu machen, von denen auch er vorher nie gehört hatte, über die er sich schlichtweg nie Gedanken gemacht hatte. Und um den Menschen, die sich Sorgen machen und denen die aktuellen Entwicklungen Bauchschmerzen bereiten, die Möglichkeit zu geben, sich zusammenzuschließen um gemeinsam aktiv zu werden.
In den ersten Wochen wurden die Mahnwachen von den Medien vollständig ignoriert, dann blies Mährholz der mediale Gegenwind frontal ins Gesicht. Die Welle der Diffamierungen, die diese Bewegung bis heute erfährt, ist das Letzte, mit dem Mährholz gerechnet hätte, als er die Mahnwachen initiierte. Diese Welle ist bis heute nicht abgeebbt, denn ausgewogene und objektive Berichterstattung bleibt weiterhin die Ausnahme. Das Bild, das in den letzten Wochen von der Bewegung und vor allem von Lars Mährholz entstand, ist bis zur Unkenntlichkeit verzerrt und soll mit dieser Ausgabe von KenFM im Gespräch wieder einigermaßen zurecht gerückt werden.
Während sich vor allem "linke" Medien darauf festgelegt haben, den Friedensaktivisten als einen (neu-)rechten Bürger darzustellen, der ihrer Meinung nach politisch zwischen NPD und REP zu verorten ist, konnten wir einen zutiefst pazifistischen Menschen erleben, der vielleicht etwas naiv davon ausgeht, dass alle Menschen dieser Welt an Frieden interessiert wären. Dem scheint nicht so zu sein. Anders als der Großteil der bisherigen Presse sprachen wir nicht über Lars Mährholz, wir sprachen mit ihm. Das Gespräch wurde am 7. Mai aufgezeichnet.
Pedram Shahyar gehört zu den bekanntesten Polit-Aktivisten in Deutschland. Der Mann, der mit seinen Eltern als Flüchtling aus dem Iran nach Deutschland kam, wurde später zu einem der bekanntesten Gesichter von Attac. Nach Jahrzehnten der politischen Arbeit, zog Pedram sich für einige Jahre aus der aktiven Politik zurück, er wurde zum Beobachter.
Die Montagsmahnwachen haben ihn wieder zum Aktivisten gemacht, vor allem, was über die Mahnwachen in den Medien behauptet wurde. Sind all diese Menschen, die Woche für Woche für den Frieden demonstrieren, wirklich rechts oder "neurechts"? Anders als die meisten Journalisten, die, wenn sie über die Mahnwachen schreiben, nur voneinander abschreiben statt zu recherchieren, ging Pedram Shahyar wie ein klassischer Reporter vor. Er machte sich sein eigenes Bild, indem er die Mahnwachen in Berlin mehrere Male besuchte. Als er feststellte, dass das in den Medien gezeichnete Bild nicht der Realität entspricht, stellte auch er sich ans Rednermikrofon.
Hier lernte er Ken Jebsen kennen und beide entschieden sich, sich vor der Kamera zu unterhalten. Es sollte kein klassisches Frage-Antwort-Spiel werden, sondern ein Gespräch zwischen zwei politischen Aktivisten. Das Ergebnis hilft maßgeblich zu Einordnung der Bewegung bei. Nehmt euch die Zeit.
Die April-Ausgabe von COMPACT steht ganz im Zeichen des neuen Kalten Krieges gegen Russland.
Jeder anständige Deutsche hat die Pflicht, der Kriegshetze gegen Russland zu widerstehen und zu widersprechen. Die Einkesselung unseres Nachbarn im Osten liegt nicht in unserem und auch nicht im europäischen Interesse, sondern dient nur der angloamerikanischen Macht. Dass diese zur Bemäntelung ihrer Ziele die Verteidigung des Völkerrechts bemüht, ist ein durchsichtiger Trick, den man schon mit Hauptschulabschluss durchschauen kann. Wenn Washington und London von Menschenrechten sprechen, geht es in Wirklichkeit um Schürfrechte. Uncle Sam und John Bull wollen den Kriegshafen von Sewastopol, die Bodenschätze im Donbass und die Gasvorkommen in Sibirien.
Nachdem die Yankees die deutschen Handelsbeziehungen mit Irak und Libyen zerbombt und durch Sanktionen unsere Exporte in den Iran ausgetrocknet haben, soll nun ein ungleich wichtigerer Partner kaputt gemacht werden. 300 000 Arbeitsplätze hängen am Russland-Geschäft. Für VW ist das Riesenreich die derzeit wichtigste Wachstumsregion, Siemens baut den neun Hochgeschwindigkeitszug Sapsan, für unseren Maschinenbau ist es der viertwichtigste Exportmarkt. Und vergessen wir nicht: Im Unterschied zu Bankrottstaaten wie den USA, die mit wertlosem Papiergeld bezahlen, werden unsere Ausfuhren nach Russland in letzter Instanz nicht mit dem Rubel, sondern mit stofflichen Reichtümern wie Öl und Gas beglichen. Amis und Briten ist diese zahlungskräftige Nachfrage im Osten wurscht, weil sie außer Genmais, Drogen und Waffen ohnedies nichts zu exportieren haben. Aber uns als Industrieland kann es nicht gleichgültig sein, wenn ein weiterer guter Kunde zerschossen wird.
Wer so nüchtern-kaufmännische argumentiert, muss mit der Moralkeule rechnen. Wollt Ihr Deutschen nur verdienen? Ist Euch egal, wenn der Russe das Völkerrecht mit Füßen tritt? Sympathisiert Ihr schon wieder mit einem Diktator? Solchen Zumutungen sollte man mit einem herzlichen "Shut the fuck up" entgegentreten: "Halt's Maul du Heuchler!" Einem NATO-Politiker, der sich als Verteidiger des internationalen Rechts aufspielt, soll die Zunge im Mund verfaulen! Wer hat denn ohne UNO-Mandat 1999 Jugoslawien überfallen und ist 2003 in den Irak einmarschiert? Wer hat eine anderslautende UN-Resolution 2011 zum blutigen Regime-Change in Lybien missbraucht? Wer mischt sich durch Aufrüstung der Kopf-ab-Islamisten in Syrien ein? Wessen Killerdrohnen ermordeten tausende Zivilisten am Hindukusch und in Afrika? Wer verseuchte den Balkan, Afghanisten und den Irak mit radioaktiven Bomben aus abgereichertem Uran?